Ruth Ricarda Bruch

geb. 20. Dez. 1911 in St. Ingbert, gest. 13. Aug. 1999 in St. Ingbert

Foto: Volker Jacoby

Ruth Ricarda Bruch ist eine Lyrikerin aus St. Ingbert, die ernsten Angelegenheiten „nicht brav“ in ihren Gedichten Ausdruck verleiht.

Tochter des St. Ingberter Rechtsanwalts Bergmann, machte sie 1932 in Saarbrücken Abitur. Ihr Ehemann wurde im Zweiten Weltkrieg getötet. Durch den Tod ihres einzigen Sohnes Michael 1983 traumatisiert, thematisierte sie diesen Verlust auch immer wieder in ihrer Lyrik. Gedichte schrieb sie zwar schon von Kindesbeinen an, Veröffentlichungen sind allerdings erst ab Anfang der 1980er-Jahre, vor allem in Zeitungen, dann bald auch in Anthologien nachweisbar. Inhaltlich befasst sich Ruth Ricarda Bruch vor allem mit existenziellen Sujets – Liebe, Verlust und Tod, Hoffnung und Träume, Glaube und dem Schreiben an und für sich. ZITAT

Der Saarländische Rundfunk charakterisierte sie als „ernsthafte Lyrikerin, die nicht brav ist“. Regionale Bezüge sind freilich so gut wie nicht zu erkennen. Ihre Dichtung ist eng angelehnt an die Formalia der klassischen Moderne: „Gestern / habe ich ein / Gedicht geboren. / Wörter warben um mich, / weglose, kleine, / verwirrt. / Such du das eine, / das große, / das zwischen den Zeilen irrt. / Halberfroren / sucht’s / dich“. (aus: Wind im Haar, S. 15). (MB)