Lotty Faber

geb. 2. März 1907 in Blieskastel, gest. 1985 in Zweibrücken

Lotty Faber begleitete als Mundartdichterin die Ereignisse und Alltäglichkeiten in und um ihre Heimatstadt Blieskastel.

Die Lyrik der innig mit Blieskastel und dem Bliesgau verbundenen Autorin spiegelt quasi das Leben in Ort und Region speziell in den 1960/70er-Jahren wieder. Die Mundartverse von Lotty Faber, die in jüngeren Jahren als Fremdsprachenkorrespondentin in Paris tätig war, bildet stellt somit auch eine Art Chronik ihrer späteren Lebenszeit. Fabers Gedichte, auch wenn sie den Mundartspruch nicht konsequent durchhalten, bilden punktuell die Atmosphäre und die Ereignisse einer Phase ab, die weitgehend Vergangenheit ist und Gefahr läuft, ganz in Vergessenheit zu geraten.

Ihr erster Gedichtband „Ein Mundartstrauß für jedes Haus“, 1970 erschienen und 1976 wieder aufgelegt, beinhaltet Alltagslyrik und Gelegenheitsgedichte zu Geburtstagen, Jahreszeiten, Kindheit und Fasching oder aber auch zu Ereignissen wie dem „Bohnenfest“ in Lautzkirchen“ und dem Webenheimer Bauernfest, die heute nicht mehr oder in anderer Weise begangen werden. ZITAT

Schwerpunkt ihrer zweiten Veröffentlichung „De Kaschtler in Wort und Bild“ (1975) stellt hingegen Blieskastel selbst dar. Es handelt sich um die Druckfassung jener „Mundartplauderei“, die im Fernsehprogramm des Saarländischen Rundfunks im Juni 1971 ausgestrahlt worden war. Illustriert mit Aufnahmen des Fotografen Seppl Allgayer, stellt dieser Band eine Art Hommage an „Alt- und Neu-Blieskastel“ dar, in denen sie ihre persönliche Sicht auf große und kleine historische Ereignisse sowie für sie lebensgeschichtlich bedeutsame Orte und Geschichten „ihrer“ Stadt lyrisch komprimiert. Die durchweg einfach gereimten Gedichte von Lotty Faber strahlen stets Heiterkeit wie Humor aus und dienten zu ihrer Entstehungszeit allein der kurzweiligen Unterhaltung. (MB)