Joachim Meyerhoff

geb. 1967 (genaues Datum nicht bekannt) in Homburg/Saar

Joachim Meyerhoff ist sowohl erfolgreich als Schauspieler wie auch als Verfasser einer autobiographischen Roman-Reihe („Alle Toten fliegen hoch“). Er ist zwar „seltsamerweise“ in Homburg geboren, man kann ihn aber trotzdem (leider) nicht ernsthaft als saarländischen Schriftsteller bezeichnen. Die Stadt Homburg hat in seinem Werk minimale Spuren hinterlassen.

Zur Zeit von Meyerhoffs Geburt ist sein Vater Prof. Hermann Meyerhoff Arzt in Homburg. Nach insgesamt drei Jahren im Saarland zieht die Familie um nach Norddeutschland, in die Stadt Schleswig, wo Meyerhoffs Vater Direktor des Landeskrankenhauses für Kinder- und Jugendpsychiatrie wird. Der Sohn absolviert eine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München und ist Ensemblemitglied an renommierten Bühnen wie dem Maxim Gorki Theater in Berlin, dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und dem Wiener Burgtheater. Für seine schauspielerische Leistung wird er mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Seit 2011 veröffentlicht er autobiographische Romane, mit denen ihm das Kunststück gelingt, literarische Qualität mit Verkaufserfolg („Spiegel“-Bestsellerliste) zu verbinden.

Im lebenschronologisch (nicht nach Erscheinungsjahr) ersten Band, „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“, bezeichnet Meyerhoff Schleswig („die Stadt, in der ich nicht geboren, aber aufgewachsen bin“) zwar als „Kaff“, aber auch als „meine Heimatstadt“.

In dem Band „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ (Zitat aus Goethes „Werther“) schildert Meyerhoff seine Schauspielausbildung an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule und sein Leben im Haus der Großeltern, der Schauspielerin Inge Birkmann und des Philosophen Hermann Krings (der übrigens von 1960 bis 1968 Direktor des Philosophischen Instituts der Universität des Saarlandes war). Hier findet Homburg einmal Erwähnung, und zwar im Zusammenhang mit seinem Schwarzfahren in der Münchner U-Bahn: „Um bei möglichen Kontrollen ungeschoren davonzukommen, hatte ich mir ein Pseudonym zugelegt. Da mein zweiter Vorname ‚Philipp‘ und mein dritter Vorname ‚Maria‘ ist, mein Geburtsort Homburg im Saarland und ein klitzekleines ‚von‘ das Ganze theaterhistorisch zum Klingen brachte, nannte ich mich: Phillip Maria von Homburg.“

Ausgerechnet im „Amerika“-Band spielt Homburg gleich auf der ersten Seite eine kurze Rolle, eingeleitet mit der Formulierung: „Geboren bin ich seltsamerweise in Homburg im Saarland“. An diese Stadt hat er jedoch „nicht die geringste Erinnerung“. Außer einer: „Ganz verschwommen sehe ich hin und wieder eine Elster, eine saarländische Elster, die auf der Schiebestange meines Kinderwagens sitzt und mich anstarrt.“ Mehr nicht. (RP)