Gerd Dudenhöffer

geb. am 13. Okt. 1949 in Bexbach, lebt im Bexbacher Stadtteil Kleinottweiler

Gerd Dudenhöffer, der mit seiner Kunstfigur „Heinz Becker“ bundesweit große Bekanntheit erlangt hat, ist auch Autor von ironisch-humorvollen Gedichten.

Nach dem Schulabschluss studierte der Sohn eines in Bexbach niedergelassenen Zahnarztes zwischen 1966 und 1969 zunächst Grafik und Design in München. Danach arbeitete er zehn Jahre (bis 1981) lang als Grafiker – teilweise für Werbeagenturen, teilweise aber auch selbstständig. 1977 begann Gerd Dudenhöffer als Kabarettist aufzutreten, und bald entstanden zudem erste Gedichte, die später in den Bänden „Opuscula – Lyrische Gedichde“ (1998) und „Opuscula Nova“ (2001) veröffentlicht wurden.

1984 moderierte Gerd Dudenhöffer (als er selbst) erstmalig im Fernsehen die TV-Show „So isses“, bei der er als Partner von Jürgen von der Lippe auftrat. Daneben veröffentlichte in den 1980er-Jahren mehrere Langspielplatten wie etwa „Um 12 werd geß“ (1982), „Ich kenne mei Leit“ (1984), „Der Witz“ (1984) oder „Tapetewechsel“ (1987).

Als Heinz Becker trat Gerd Dudenhöffer seit 1985 auf der Bühne auf, sein erstes Programm trug den Titel „Ich brauch kenn Fernseh“. Unter diesem Namen und unter stets deutlich lokalen Bezugnahmen sowie nicht zuletzt explizit im Bexbacher Dialekt mimt er seither den biederen Spießbürger, der ungerührt, unüberlegt, intolerant und ununterbrochen Boshaftigkeiten von sich gibt. Dudenhöffer alias Heinz Becker hat seither zahlreiche Soloprogramme entwickelt, mit denen er bundesweit auf Kleinkunstbühnen auftrat bzw. nach wie vor auftritt. Diese Programme, die nach wie vor im Fernsehen ausgestrahlt werden und teils auch auf CD oder DVD erhältlich sind, tragen Titel wie „Tapetenwechsel“ (1986), „Amsel, Drossel, Fink und Heinz“ (1989), „Heinz Pur“ (1990), „Heinz im Mond“ (1994), „Basta!“ (1998), „Null und richtig!“ (2003), „Ohne Kapp … undenkbar“ (2007) etc.

Ursprünglich war die Figur des Heinz Becker fürs Radio entwickelt worden, ab Anfang der 1980er Jahre trat Dudenhöffer in dieser Rolle auf SR 3 Saarlandwelle auf. Ab 1991 lief die Serie, nun auch mit Nebendarstellern, im Fernsehen und verschaffte ihm den Durchbruch. Bis heute wird alljährlich am Heiligabend die Kultfolge „Alle Jahre wieder“ im TV-Programm ausgestrahlt. Die Familie Becker besteht aus Heinz Becker, seiner Frau Hilde und ihrem Sohn Stefan – allerdings änderte sich die Besetzung von Hilde und Stefan im Laufe der Jahre.

Gerd Dudenhöffer trat auch in Kinofilmen auf, so 1991 in Loriots „Pappa ante Portas“ in der Rolle des Kellners und außerdem wieder als Heinz Becker 1999 im Film „Tach Herr Dokter“, bei dem er außerdem als Regisseur und Autor agierte.

Seit über 15 Jahren tritt der Künstler allerdings im Saarland nicht mehr auf. Dudenhöffer begründete seinen Saarland-Boykott mit der damals gegen initiierten „Hetzkampagne“, die sich an der Kunstfigur Heinz Becker festmachte: Angeblich vermittle dieser in der ganzen Bundesrepublik das Bild des „trotteligen Saarländers“. Dudenhöffer bestritt diese Absicht, vielmehr sei die von ihm gemimte Person in ihrer Banalität überall gegenwärtig.

Als Lyriker präsentiert er sich satirisch-hintersinnig – ganz in der Tradition von Dichtern wie Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz, Heinz Erhardt oder Robert Gernhardt. Seine Gedichte in Hochdeutsch wie Mundart bestechen durch eine überraschende Melange aus vordergründig gehoben-anspruchsvollem Stil, robustem Mutterwitz und verschmitzter Respektlosigkeit, wobei kein Thema für ihn tabu ist. (MB)