Rehlingen-Siersburg

 

Schloss Großhemmersdorf

Die Gemeinde Rehlingen-Siersburg liegt im Landkreis Saarlouis und hat rund 15.500 Einwohner. Sie entstand im Zuge der kommunalen Neugliederung im Saarland 1974 durch den Zusammenschluss der Gemeinde Rehlingen mit den der Amtsverwaltung Siersburg zugehörigen Gemeinden Biringen, Eimersdorf, Fremersdorf, Fürweiler, Gerlfangen, Hemmersdorf, Niedaltdorf, Oberesch und Siersburg. Das Gemeindegebiet reicht von der Saar (Rehlingen) über das Niedtal (Siersburg) und den Gau bis zur Grenze nach Frankreich. Die Nied, zweitgrößter Nebenfluss der Saar, mündet innerhalb des Gemeindegebiets in die Saar. Verwaltungssitz der Gemeinde ist Siersburg.

Turm der Siersburg

Neben der schönen Landschaft gibt es zwei Attraktionen, die Siersburg zum beliebten Ausflugsziel machen: die Ruine der Siersburg und die Tropfsteinhöhle in Niedaltdorf. Von der Ruine der Siersburg aus hat man einen Blick sowohl ins Saar- als auch ins Niedtal. Die hochmittelalterliche Anlage war Sitz der Herren von Siersburg-Dillingen. Neben Gemäuerresten ist heute vor allem der wiederaufgebaute Burgturm markant.

Die Tropfsteinhöhle in Niedaltdorf, einzige Tuffhöhle im Saarland, war für Generationen saarländischer Schüler das Ziel von Klassenausflügen. 1880 war die nicht sehr große Höhle entdeckt und dann für 50 Jahre wieder vergessen worden. Ab 1932 war sie bis 2014 für die Öffentlichkeit zugänglich. 2018 wurde sie von der Naturlandstiftung Saar von ihren privaten Besitzern gekauft, die Wiedereröffnung ist für 2019 geplant.

Schloss von Hausen

In Siersburg-Rehlingen gibt es eine große Anzahl gut erhaltener und vorbildlich renovierter Lothringer Häuser. Außerdem zählt die Gemeinde vier Schlösser, die man teilweise auch als Herrenhäuser bezeichnen könnte: in Itzbach, Fremersdorf, Kerprichhemmersdorf und Großhemmersdorf; das teilweise wiederaufgebaute Schloss von Hausen in Rehlingen dient als Heimatmuseum.

Von überörtlicher Bedeutung ist das Heimatmuseum in Hemmersdorf. In offenen Schuppen sind landwirtschaftliche Großgeräte untergebracht, während die Ausstellung in einem ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude der Familie Engelbert Cawelius Gerätschaften von rund 40 Handwerken, steinzeitliche Werkzeuge sowie geologische Funde aus dem Niedtal zeigt. Das Museum, getragen von einem Verein, verdankt sich ursprünglich der Sammlertätigkeit von Johannes Monter und Hubert Regnery. Rehlingen-Siersburg verfügt über keine kommunale, nur über kirchliche öffentliche Büchereien.

Heimatmuseum Hemmersdorf

Einen aktiven Beitrag zum Kulturleben leistet u.a. der Verein für Kultur und Karneval Siersburg, zu dem die Dorfbühne Siersburg gehört. Deren Leiter Carsten Schreier (Jahrgang 1985) ist Autor von Lustspielen und Schwänken („Zwei Bürgermeister für ein Hallelujah“), die auf Amateurtheaterbühnen im deutschsprachigen Raum erfolgreich sind.

Aus Siersburg stammt der Autor Bernd Philippi (Jahrgang 1943), der sowohl mit wissenschaftlichen wie mit literarischen Arbeiten sowie mit Übersetzungen hervorgetreten ist. Seine Herkunft hat allerdings in seinem Werk keinen Niederschlag gefunden. Bei Barbara Mansion, 1961 in Saarfels, heute Gemeinde Beckingen, geboren, ist die Siersburg Schauplatz mehrerer Mittelalter-Krimis, ihr Roman „Mord auf der Siersburg“ wurde vor Ort in historischer Kulisse präsentiert. In Rehlingen-Siersburg zu Hause ist der erfolgreiche (Pshttps://www.literaturland-saar.de/personen/bernd-philippi/ycho-) Thriller-Autor Chris Karlden (Jahrgang 1971) mit Titeln wie „Der Totensucher“ oder „Monströs“. Sein Erstlingswerk „Unvergolten“ (2014), das nur in einer Online-Ausgabe verfügbar ist, spielt im Saarland. Krimis und Sachbücher mit Saarland-Bezug schreibt die in Siersburg lebende, 1972 in Beckingen-Reimsbach geborene Autorin Marion Demme-Zech. Im Alter von 75 Jahren tritt 2022 die aus dem Ortsteil Hemmersdorf stammende und hier wohnende Brigitte Wustrau mit ihrem ersten Roman hervor. „Stadtschreiber“ ist ein bemerkenswertes Debüt abseits der literarischen Moden; Hemmersdorf wird nicht ausdrücklich genannt, ist aber wohl gemeint mit dem Dorf nahe der lothringischen Grenze, dem Schauplatz mancher Kindheitserinnerungen des Stadtschreibers. Im gleichen Jahr 2022 veröffentlicht auch ihr Sohn Christian Wustrau, der bis dahin als Liedermacher und Autor pädagogischer Fachliteratur in Erscheinung getreten ist, mit „Wo die Reise beginnt“ seinen Debütroman. (RP)