Nohfelden

 

Blick über die Brücke auf die Burg

Der noch erhaltene Brugfried

Die Gemeinde liegt an der oberen Nahe. In Nohfelden führt eine Brücke über den Fluss, von da sind es nur 3,5 Kilometer nach Rheinland-Pfalz. Gegen Süden erstreckt sich das Nohfelden-Hirsteiner Bergland, im Westen dehnen sich die etwas sanfteren Primstaler Höhen aus.

Mitte des vorigen Jahrhunderts begeisterte sich die aus Mönchengladbach stammende Essayistin Vilma Sturm über die „Unberührtheit und Weltabgeschiedenheit der saarländischen Dörfer, richtige Dörfer, deren Misthaufen unmittelbar neben der Bundesstraße liegen. Und auf der Suche nach der Nahequelle sieht sie vor sich eine Landwirtschaftslandschaft, Ackerbreiten über sanften Hügeln, deren gewölbte Bäuche sich die Felder wie bunte Schärpen umgebunden haben, dazwischen einmal ein Waldtal, irgendwo weit von der Straße rinnt die Nahe, sie ist so gut wie nicht vorhanden, zu ihren Ufern steht sie noch in keinem  Bezug“ (Meine lieben Flüsse, 1962).

Sieht man vom Bostalsee einmal ab, ist es immer noch ein Land des sanften Tourismus.

Geschichte und Geschichten

LandschaftsfotoHistorisch gesehen ist das von den Bewohnern des unteren Nahetals als hinterwäldlerisch abgetane obere Nahetal so unbedarft nicht. Als zweitgrößte Gemeinde des Kreises umfasst Nohfelden dreizehn Dörfer, bis zur Gemeindereform 1974 waren es achtzehn im “Amtsbezirk Nohfelden”.

“Schloss und Dorf Nohfelden” war mit allem “Zubehör” in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ans Herzogtum Pfalz-Zweibrücken gekommen und erlebte mit dem Abbau und der Verhüttung von Blei, Kupfer und Silber eine Zeitlang wirtschaftlichen Aufschwung und Frieden.

Pfalzgraf Kaspar

Nicht so innerhalb des herzoglichen Hauses. Der Streit brach aus, gleich als Herzog Ludwig 1477 das Regiment übernahm. “Ludwigs ältester Sohn Kaspar suchte eine Annäherung an Kurpfalz, die aber nicht mit einer Verbesserung des politischen Klimas zwischen beiden Territorien, sondern mit Kaspars Ausbootung in einer einem Staatsstreich gleichkommenden Aktion seines jüngeren Bruders Alexander endete” (Hans-,Walter Herrmann: Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, 1977). Alexander entledigte sich seines Rivalen, indem er ihn 1491 im Schloss von Nohfelden inhaftierte.

Das Schloss ist die erweiterte, 1285 erbaute Burg. Im Dreißigjährigen Krieg teilweise zerstört, wieder aufgebaut, um 1800 französisches Nationaleigentum und zum Abbruch freigegeben, steht von ihr nur der Bergfried noch. Er ist zum Wahrzeichen Nohfeldens geworden. Ein Fahrstuhl erleichtert den Zugang. Vom Wehrgang hat man einen wunderbaren Ausblick.

Was es mit Pfalzgraf Kaspar für ein Ende nahm, wurde, reichlich ausgeschmückt, zu einer beliebten Lesebuchgeschichte. ® ZITAT