Gersheim-Walsheim

 

Erstmals urkundlich erwähnt ist Walsheim 888 als „Walahesheim“ (Niederlassung des „Walah“, ahd. Rufname). Um 1100 kam der Ort in den Besitz der Grafen von Saarwerden, aus deren Händen erhielt das Kloster Wörschweiler zunächst einen Teil des Dorfes, und um 1350 waren die Zisterzienser die größten Besitzer an Walsheim. Einen kleinen Anteil eignete Zweibrücken-Bitsch. 1572 kam der Weiler an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, wo er bis zur Französischen Revolution verblieb. Im 19. Jahrhundert wurde die nach dem Ort benannte Brauerei gegründet, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Weltruf erlangen sollte – vor allem das legendäre „Walsheim Neger-Bier“, das in Afrika verbreitet war. Das Unternehmen wurde 1935 von den Nazis gezielt in den Konkurs getrieben, weil der Hauptaktionär Dr. Kanter jüdischer Religionszugehörigkeit war und der Bierabsatz zugunsten „arischer“ Brauereibesitzer manipuliert werden sollte. Mehrere Reaktivierungsversuche nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges scheiterten. Gustav Regler erwähnt in seinem Saarroman „Im Kreuzfeuer“ (1934) das Getränk aus Walsheim: „In Saarbrücken werde ich einen Becher Walsheim trinken; es geht nichts über Bier“. Ein eindrucksvoller Säulenkeller der Brauerei ist erhalten und dient heute als Veranstaltungsraum. In der Ortsmitte von Walsheim befindet sich mit dem „Duppstein“ eine geologische Sehenswürdigkeit. Die ehedem imposante Kalksinterformation ist freilich nur noch rudimentär erhalten, große Teile wurden zugunsten des Straßenbaus abgetragen.